Über eine Woche haben
wir in Salvador gelebt. Nun war es an der Zeit Abschied zu nehmen, was uns
nicht leicht gefallen ist. All die Leute die wir kennen gelernt haben sind uns
in dieser kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen.
Vor allem der Samstag hat uns zusammengeschweißt. Am Vormittag
tourten wir in kleinen Grüppchen von Haus zu Haus. Das kann man sich so
vorstellen wie bei uns das Sternsingen. Es gibt ein kleines Gebet und das Haus
wird gesegnet, nur Spenden werden keine gesammelt. Die meisten empfingen uns
freudig und mit offenen Armen. Manche waren zu Tränen gerührt was auch uns sehr
berührte. Auch zu sehen unter welchen miserablen Umständen die Leute wohnen zog
nicht spurlos an uns vorbei. Teilweise bestanden die Häuser nur aus einem kleinen
Raum mit einer Tür, einem Fenster, Herd, Matratzenlager für die 5-köpfige
Familie und einem Fernseher.
Zum Abschluss der „Semana Missionaria“ (der Missionswoche)
fuhren wir Vorarlberger mit den Brasilianern am Nachmittag in die Innenstadt
Salvadors. Dort trafen wir auf David, somit ist unsere Reisegruppe komplett. Auf
der berühmt berüchtigten Paradestraße, auf der normalerweise Karneval gefeiert
wird, zogen alle Teilnehmer der Missionswoche, begleitet von einem riesigen
Paradewagen die Straßen entlang. Die verschiedensten Länder der Welt waren
vertreten, allesamt mit Fahnen ausgestattet.
Damit man auch unser kleines Österreich Grüppchen erkennen
konnte, kamen wir zum Entschluss, dass wir für unsere Fahne einen langen
Fahnenmast brauchten. Nach kurzer Suche entdeckten wir einen Bambusstrauch, der
uns sehr gelegen kam.
Ausgestattet mit Fahne und „I am from austria“ T-Shirts
tanzten wir durch die bunten Massen bis uns die Füße weh taten. Als wir nach
dem Abschlussgottesdienst mit dem „Wackelbus“ (der wackelte so wegen den vielen
Schlaglöchern) waren wir alle ziemlich fertig.
In der Nacht gab es noch ein gemeinschaftliches Kotzen.
Unser Magen ist dem Abenteuer Brasilien doch noch nicht ganz gewachsen. Zum
Glück geht es allen wieder gut. So sitzen wir nun wieder im Bus, der uns nach
Rio bringt und schauen dem riesengroßen, wunderschönen Vollmond beim aufgehen
zu.
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